Die Flächen des Oberen Herrenteiches sind eine Teilfläche des gemeinschaftlichen Jagdbezirks Reinfeld. Obwohl als Naturschutzgebiet ausgewiesen, darf die Jagd – mit Einschränkungen – auch hier ausgeübt werden.

Schwarzwild

Der Vorzug der steten Deckung und Ausweichmöglichkeit der Schilfflächen haben auch die Wildschweine erkannt und haben sich hier seit den 80er Jahren fest eingestellt. Aus dem Uferbewuchs und den Reetflächen sind sie nämlich nicht herauszutreiben, und sie fühlen sich dort völlig sicher.

Bachen bekommen bis zu acht Frischlinge, die sie am Herrenteich in einem Kessel aus Schilf zur Welt bringen.

Dennoch werden die Wildschweine am Herrenteich intensiv bejagt. Auf Wildschweine wird hier in der Regel nachts angesessen. Wenn das Mondlicht, Wind, Wetter und die Ausdauer des Jägers zusammenpassen, fällt schon ab und zu eine Sau am Herrenteich – so z.B. im Jahr 2004 ein Keiler von ausgeweidet 140 kg. Das stärkste Wildschwein von 99 erlegten im Jahre 2004 im gesamten Hegering Reinfeld/Zarpen

Wildschweine sind bei uns das einzig wehrhafte Wild und können für Jäger und Hund gefährlich werden. Am Malbaum protzt der Keiler mit seiner Kraft und hinterlasst seinen Mundschaum als Duftmarke.

In der Nacht verlassen die Wildschweine auf traditionellen Wechsel in alle Richtungen den Herrenteich. Diese sind deutlich sichtbar z.B. an den Böschungen der Schuhwiese und zeitweise am Matsch auf der Fahrbahn.

Wildschweine haben ein weiträumiges Streifebiet. Eine Rotte vom Herrenteich kann durchaus Nacht für Nacht Schäden an landwirtschaftlichen Kulturen in z.B. Rehhorst, Heilshoop oder Damsdorf anrichten. Wegen Unstetigkeit, häufigem Ortswechsel und ausschließlicher Nachtaktivität sind sie nicht gezielt zu bejagen und werden immer stärker im Bestand und der Verbreitung. Milde Winter mit reichlicher Eichel- und Buchenmast tragen zur Verbreitung der Wildschweinpopulation bei. Im Wald bereitet diese Wildart kein Problem, dort sind sie eher nützlich.

Durch das Umbrechen im Wald können die Früchte der Waldbäume besser keimen. Außerdem vertilgen Wildschweine Mäuse, die für den Aufwuchs der Bäume schädlich sind.

Im Feld hingegen können die Schäden große Dimensionen annehmen.

Schäden, wie auf diesen Bildern, müssen von den Jägern getragen werden.

Jagdrechtlich ist es in Schleswig-Holstein so geregelt, dass der Jagdpächter die Schäden ersetzen muss. Schon aus diesem Grund ist er stets bestrebt, den Bestand in Grenzen zu halten. Ein weiteres Problem ist die ständige Angst vor dem Ausbruch der Schweinepest, die auch durch Windschweine übertragen werden kann.

Damwild und Rehwild

Das um Reinfeld vorkommende Dam- und Rehwild wird von den Herrenteichflächen nicht besonders angezogen, hier also auch kaum bejagt.

In den Wäldern um Reinfeld gibt es einen Damwildbestand von ca. 100 Stück.

Das Rehwild ist bei uns die häufigste Schalenwildart. Die Rehe lieben den Waldrand und Knicks mit guter Äsung.

Enten

Die Entenjagd ist wegen der Großflächigkeit des Wassers und des hohen Bewuchse in der Flachuferzone waidgerecht kaum möglich, weshalb darauf schon lange ganz verzichtet wird. Enten werden in der Regel an Kleingewässern bejagt.

Bejagbare Enten, die bei uns heimisch sind:

Fasan

Schwierig ist hier ebenfalls die Jagd auf Fasane. Der Uferbewuchs bietet ihnen stets Deckung und Ausweichmöglichkeiten, Im Winter konzentriert sich hier deshalb fast das gesamte Reinfelder Vorkommen. Bejagt weiden die schmackhaften Vögel im Herbst in Feldqehölzen und an Knicks.

Der Fasan lebt nicht in Einehe, sondern jeder Hahn hat mehrere Hennen.

Fuchs

Auch der Fuchs schätzt das große Schilfgebiet des Herrenteichs als sichere Unterkunft. Der Fuchs wird seit jeher scharf bejagt, auch weil er hauptverantwortlich für die Verbreitung der Tollwut ist, die für den Menschen tödlich sein kann.

Die Hauptnahrung des Fuchses sind Mäuse, doch er vertilgt auch alles Jungwild bis hin zum Rehkitz.

Cyprinus verrät:

Der Jäger nimmt in der heutigen Landschaft die Rolle der „Prädatoren“, also der großen Raubtiere, wie Wolf oder Bär, ein und erfüllt somit eine wichtige Ökologische Funktion. So führt dieses Wildtiermanagement zu vitalen Wildbeständen.

„Jagd ist angewandter Naturschutz“

Nur was wir schützen, können wir auch nutzen. Dies gilt für alle Lebensbereiche, ganz besonders aber für die Jagd. Für einen artenreichen, dem Lebensraum angepassten Wildbestand zu sorgen, das ist die Aufgabe des Jägers.